Am Donnerstag, den 21. Juni trafen sich die Vereinsfreunde zur anstehenden monatlichen Zusammenkunft mit Exkursion. Diesmal hatte sich unser Vereinsmitglied Eberhard Heinrich aus Rückersdorf bereiterklärt, uns einige interessante, heimatkundliche Besonderheiten auf Rückersdorfer Flur zu zeigen. Pünktlich zum vereinbarten Zeitpunkt waren acht Vereinsmitglieder am Treffpunkt. Danach lotste uns Eberhard über Feldwege in Richtung Wachberg (437,2 m). Wie der Name schon verrät diente der Berg in den vergangenen Jahrhunderten den Einwohnern der umliegenden Ortschaften in kriegerischen Zeiten sicherlich als Aussicht- und Wachstation. Die eigentliche Besonderheit dieses Berges versteckt sich in einem kleinen Feldgehölz am Nordhang des Berges. Hier befindet ein sogenannter Sommerstall. Dieser in den Berghang und nur aus gewaltigen Granitblöcken erbaute Sommerstall diente vermutlich in den vergangenen Jahrhunderten den Tieren während der Weideperiode als Unterstand. Eine in unmittelbarer Nähe entspringende Quelle, die auch als Tränke genutzt wurde, bekräftigt diese Theorie. Das Alter dieses etwa 12m² großen Sommerstalls lässt sich nicht genau bestimmen. Leider sind einige Deckenplatten gebrochen bzw. fehlen komplett. Dies hat zur Folge, dass bereits große Teile des Stalls mit Erdreich verschüttet sind.
Nachdem wir alles genauestens in Augenschein genommen hatten, ging es wieder zurück in Richtung Rückersdorf. Eberhard hatte noch viel zu zeigen und die Zeit verging wie im Fluge. Der nächste Stopp wurde an Eberhard´s Hofeinfahrt in Rückersdorf eingelegt. Dort präsentierte er den staunenden Vereinsmitgliedern seinen ganzen Stolz. Einen gewaltigen Gesteinsblock, der durch die Elster-Kaltzeit vor etwa 400 000 Jahren in unser Gebiet gebracht wurde. Es ist das wahrscheinlich größte bekannte Geschiebe unserer Heimat.
Nach dieser Station ging’s auch schon weiter zum nah gelegenen Tannenberg. Dort befinden sich an der Grenze zu Rückersdorf 4 erhalten gebliebene Jagdsäulen aus dem Jahre 1674 und diese zeigte uns unser fachkundiger Exkursionsleiter Eberhard. Diese ca. 80 Zentimeter hohen Steine tragen auf einer Seite eingeschlagene Kurschwerter und AS für Amt Stolpen und auf der anderen Seite die Buchstaben HFVF für Heinrich Freiherr von Friesen sowie die Jahreszahl 1674. Auf Grund der vorangeschrittenen Uhrzeit traten wir nach ausgiebiger Besichtigung der Steine den Rückweg an. Zum Abschluss dieser schönen Runde durch unsere Heimat hatte Eberhard noch für alle etwas vorbereitet. Zum krönenden Abschluss der Wanderung gab’s für alle noch ein kühles Bier.
Wir sagen Danke, lieber Eberhard, und freuen uns schon auf die nächste gemeinsame Exkursion im Juli.