Nachdem uns der Wettergott bereits zweimal in diesem Jahr einen Strich mit Schnee und Eis durch unsere Reisevorhaben gemacht hatte, war es am 14.April 2013 endlich soweit. 16 Vereinsmitglieder, darunter natürlich unser Urgestein Hans mit seinen 87 Jahren, aber auch unsere jüngsten Bergmänner Fabian und Alwin, brachen früh morgens mit zwei Kleinbussen der Stadt Neustadt in Richtung Osterzgebirge auf. Unser Ziel war die sogenannte Kalkhöhe zwischen Glashütte und Cunnersdorf. Hier angekommen wurden wir von Vereinsfreund Rolf Böhme aus Dresden und Thomas Witzke vom Förderverein für Bergbau im Osterzgebirge e.V. in Empfang genommen und mit einem zünftigen „Glück Auf“ begrüßt. Nach einer kurzen Erläuterung zum geplanten Tagesprogramm durch unsere beiden Führer, konnten glücklicherweise unsere Rucksäcke mit der teilweise recht üppigen Ausrüstung in ein bereitstehendes Fahrzeug geladen werden. Und dann ging es auch schon los. Die Wanderschuhe wurden geschnürt und ab ging es ins Gelände.
Während einer ausgedehnten Exkursion durch das Bergbaugebiet in den Hirtenwiesen wurden wir ausführlich mit der Bergbaugeschichte des Glashütter Revieres bekannt gemacht. Durch das etwa 5 Hektar große Gebiet führt ein Bergbaulehrpfad, welcher durch den ortsansässigen Förderverein für Bergbau im Osterzgebirge e.V. in jahrelanger Arbeit angelegt wurde und auch immer noch gepflegt wird. Überall konnte das fachkundige Auge Reste des mittelalterlichen Silberbergbaus in Form von Stollenmundlöchern, Halden und Schächten entdecken. Als unsere Gruppe am „Appostelstolln“, welcher ebenfalls in unzähligen Arbeitsstunden durch den Förderverein rekonstruiert wurde, ankam, stieg bei allen Spannung. Dieses Bergwerk, welches glücklicherweise kein ausgebautes Besucherbergwerk ist, sollte also durch unsere Vereinsfreunde heute befahren werden.
Doch vorher hatten die Glashütter Bergbaufreunde noch eine leckere Überraschung für uns vorbereitet. Rolf Böhme, welcher unsere Ausrüstung zum „Apostelstolln“ transportiert hatte, war kurzerhand zum Grillmeister geworden und bewirtete uns mit frisch gegrillten Bratwürsten und natürlich standesgemäß mit leckerem gekühlten „Schwarzen Steiger“. Nachdem sich alle gestärkt hatten, verwandelten sich unsere Vereinsmitglieder in zünftige Bergleute. Gut ausgestattet mit Geleucht, Helm, Stiefeln und wasserfester Kleidung ging es in einzelnen Gruppen in das mittelalterliche Bergwerk. Da dieses wie schon gesagt nicht „DIN-gerecht“ ausgebaut ist, sondern im Originalzustand erhalten ist, waren stellenweise artistische Fähigkeiten bei der Fortbewegung im Stolln erforderlich. Nicht alle Mitglieder hatten den „Berggeist“ auf ihrer Seite und so kam mancher mit nassen Socken und Hosen wieder ans Tageslicht zurück. Aber genau das macht ja die Befahrung eines alten Bergwerks aus. Am Ende des Tages traten die Vereinsmitglieder mit vielen Eindrücken beladen die Heimreise in unsere heimatlichen Gefilde an. Ein großer Dank gilt unseren beiden Fahrern Eckhard Adler und Detlef Jäger für die gute und sichere Fahrt sowie den Glashütter Bergbaufreunden.