Ein historischer Erbstollen im Hohwald

Hier soll über ein historisches Bergbauzeugnis im Hohwald berichtet werden.

Genaue Ortsangaben zur Lage dieses Stollens möchte ich aus Gründen der Vandalismusgefahr an dieser Stelle nicht machen. Wer aber ernsthaftes Interesse an dieser Anlage hat kann sich gerne bei mir melden.

Die genaue Lage dieses Stollens ist durch private Forschungen eines Mitglieds des Bergbau-Traditionsverein Hohwald e.V. erkundet wurden. Um diese historische Anlage zu schützen, wurde im Oktober 2004 mit der Öffnung des Stollens begonnen.

 

Die Ziele dieses Projektes waren:

 

 

  • den Verfall dieses historischen Bergbauzeugnisses verhindern

 

  • einen gesicherten und verschließbaren Stollenzugang herstellen

 

  • die gesicherte Wasserableitung aus dem Erbstollen

 

  • die Gewinnung neuer Erkenntnisse über die Geologie und Bergbaugeschichte unserer Heimat

Nach der Beräumung der Rösche und des Mundloches konnte der Stollen geöffnet werden. Dabei wurde dieser Entwässerungsstollen vollkommen trocken und in einem recht guten Zustand vorgefunden. Auch nach mehreren hundert Jahren gab es, außer im vorderen Bereich, keinen  größeren Verbruch.

Der Stollen ist auf seiner gesamten Länge per Hand mit Schlägel und Eisen aufgefahren worden. Hinweise, die auf die Entstehungszeit schließen lassen würden, wie zum Beispiel Bohrlöcher für Schwarzpulfersprengungen oder auch eingehauene Zeichen sind im Stollen nicht gefunden worden. Auch ließen sich in den noch vorhandenen Unterlagen über den Bergbau im Hohwald keine Hinweise über diese Anlage wie etwa Name der Grube oder Betreiber ermitteln.  Auf Grund dieser Tatsachen gehen wir von einem Alter über 500 Jahren aus.

Im September 2005 wurde der Stollen durch Mitglieder des Vereines Höhlen- und Karstforschung Dresden e. V.  genau vermessen sowie eine Zeichnung mit Grundriss und Schnittdarstellung erstellt.

 

Durch Mitglieder des Höhlen- und Karstforschung Dresden e.V. erstellte Zeichnung.
Durch Mitglieder des Höhlen- und Karstforschung Dresden e.V. erstellte Zeichnung.

Der Stollen ist ca. 32 m im Granodiorit aufgefahren worden und zeigt keine Spuren einer gangförmigen Mineralisation oder deren Gewinnung. Diese Tatsache und die 65 m oberhalb des Stollens liegende Schachtpinge weisen darauf hin, dass es sich um einen Entwässerungsstollen handelt. Dieser hat sicherlich das weiter oben gelegene Grubenfeld im Bereich des heute verbrochenen Schachtes entwässert.

Dieses historische Grubenfeld wird heute durch den Bergbau-Traditionsverein Hohwald e.V.  gepflegt und erhalten.

 

Schematische Darstellung des Grubenfeldes

Dieser Stollen ist aber auch Lebensraum zahlreicher zum Teil seltener Tierarten. So überwintern hier unter anderem Wasserfledermäuse (Myotis daubentonii) und die Nachtfalterart Zackeneule (Scoliopteryx libatrix).

 

Fledermaus im Stollen
Fledermaus im Stollen
Fledermaus im Stollen
Fledermaus im Stollen
Fledermaus im Stollen
Fledermaus im Stollen
Fledermaus im Stollen
Fledermaus im Stollen

Zackeneule
Zackeneule
Zackeneule
Zackeneule
Zackeneule
Zackeneule
Zackeneule
Zackeneule


Schwarzer Schnegel
Schwarzer Schnegel
Kleines Kunstwerk
Kleines Kunstwerk
Schwarzer Schnegel
Schwarzer Schnegel