Die Kurfürsten Ernst und Albrecht von Sachsen vergeben am 20. Februar 1472 dem Edelmann Heinrich v. Starschedel und seinen Gewerken das Recht „etzliche nuwe bergwerck in der pflege zcum Hoinstein bynnen einer halben meylen wegis umb das Nuwestetlin gelegin" anzulegen. Zu diesem Gebiet gehörte sicherlich auch die unmittelbare Umgebung von Langburkersdorf. Welches Erz damals das Ziel dieser Unternehmung war, ist leider nicht überliefert worden. Es wird jedoch vermutet, dass es sich dabei hauptsächlich um Seifenbergbau auf Gold handelte.
Auf dem zwischen Langburkersdorf und Rugiswalde gelegenen Schafberge („Roßwalderberge“ ist in dem Kopialbuche durchstrichen) befand sich 1483 eine Fundgrube mit einem Erbstollen. Martin Borsperg und Gracias Schutze erhielten am 13. Mai 1483 dieses Bergwerk unter sechsjähriger Münzbefreiung zum Lehn.
Der Text in der Originalurkunde lautet:
“….ist Merten Borsperg vnd Gracias Schutze ein funtgrube mit einem erbenstollen uf dem Schafberge in der honsteinischen pflege bei der Newenstat gelegen mit sechs jarn munczfreihung gelihen.
Actum Dresden ferica terica post Exaudi 83.“
1590 wird dann in „Burckersdorf “ die Grube „Hohe Tanne, am Gold-Fluße“ durch Bergamtsakten erwähnt. Bei diesem Unternehmen soll es sich um eine Fundgrube mit 1. oberem Maß und einen Erbstollen gehandelt haben. Die genaue Lage der Grube ist heute nicht mehr festzustellen. Eventuell befand sie sich auf dem Gebiet der „Goldgruben“ im Oberdorf.
Eine Grube mit dem Namen „Hedwigs Gegendrum“ existierte ab dem Jahre 1606 auf „Christoph Hohenlauffs Grund. u. Boden“. Gemutet war eine Fundgrube mit 3 oberen Maaßen.
Im Jahr 1630 wird dann noch „die Einträchtigkeit“ in Burckersdorf genannt. Die Bergamtsakten weisen eine Fundgrube mit Erbstollen sowie 1 oberen und 3 unteren Maaßen aus. Jedoch lassen sich keine Angaben zur Lage und zum Betreiber dieser Unternehmung finden.
1676 untersucht der Berggeschworene Christoph Brummet aus Glashütte im Auftrage des Kurfürsten von Sachsen den Hohwald.
Auch auf dem Langburkersdorfer Gebiet des Hohwaldes war er mit seinen Untersuchungen beschäftigt. Er schickte eine Gesteinsprobe und den folgenden Bericht am 2 September 1676 an den Kurfürsten:
„Zum Andern, so habe ich auf Mattheas Siebers Guthe Zu Burckersdorf am Hochwalde, in einen mächtigen Quarzgeschübe beyliegende Bergkart imstehende gefunden, doferne nun daraus was sonderliches Zu vermuthen, So Konte selbiger Gang gar leicht gefunden und ausgeschürffet werden.“
1764 baten die Dresdner Bürger Johann Christian Grützner und Joh. Joseph Richter die Kurfürstin Maria Antonia um Mutungsrecht für ein Grubenfeld das „unter der niederen zum Ritterguthe Burckersdorff gehörigen Brett Mühle“ lag. Die beiden sind aber „mit ihrem diesfalßigen Gesuch ans hiesige Berg Amt gewiesen worden“. (13. August 1764)
Am 27. Juni 1765 wurden die beiden mit dem gewünschten Grubenfeld belehnt und die Grundeigentümer der Nachbarschaft durften „bei 20 Marck Silber Strafe“ nichts gegen die Schürfer unternehmen. Im Jahr 1782 wird noch einmal Bergbau in Burckersdorf erwähnt. Damals befand sich „eine Zeche“ im Oberdorf neben der Böhmischen Straße. Damit hören die amtlichen Nachrichten über den Bergbau von Langburkersdorf auf.
Jedoch konnte man noch einige Zeit lang Spuren dieses historischen Bergbaus entdecken. Beim Schlämmen eines Teiches, der sich an der Mündung des Lohbigtbaches befand, wurden um 1800 zwei große Mühlsteine aus Quarz gefunden. Man vermutete, dass sich an dieser Stelle ein Mahlwerk für die in der näheren Umgebung gefundenen Erze befand. Um diese Zeit befanden sich auch noch eine große Anzahl von Pingen, Halden und Schleusen, die das Wasser aus den alten Schächten abführten auf beiden Seiten des Dorfes. Diese Überreste wurden aber in späterer Zeit alle eingeebnet. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts entstand auf dem ehemaligen Mai´schen Gute ein größerer Tagesbruch. Ein Tagesbruch entsteht, wenn ein instabil gewordener Stollen einbricht und der Verbruch sich bis an die Erdoberfläche fortsetzt. Heute deuten noch zahlreiche geographische Bezeichnungen auf den einstigen Bergbau hin. Als Beispiel seien hier der Goldberg, die Goldgruben und die Gräber mit dem Gräberweg genannt. Die Goldgruben befinden sich zwischen Ober-Langburkersdorf und Rugiswalde. Dort sollen bis zum Bau einer Wasserleitung noch Spuren von Seifenbergbau zu finden gewesen sein. Ein schönes Seifenfeld hat sich bis in die heutige Zeit am Nordhang des Ungerberges erhalten. Dort befinden sich noch bis zu ca. 2,50 m hohe Seifhügel entlang des Bachlaufes. Ein urkundlicher Hinweis auf diesen Seifenbergbau konnte bisher nicht gefunden werden. Ebenso hat sich in diesem Gebiet eine kleine allerdings leider verbrochene Stollenanlage erhalten. Deutlich sind die Rösche mit verbrochenem Mundloch und austretendem Wasser sowie die Halde erkennbar. In dem Haldenmaterial findet man neben taubem Gestein auch vererzte Stücke eines feinkörnigen Lamprophyrs. Urkundliche Hinweise zu diesen beiden Objekten konnten bisher nicht gefunden werden.